Nachh dem ersten Teil, der die diversen Vollautomatiken der EOS zum Thema hat, folgt nun die krativen Belichtungsprogramme bei denen wir nicht mehr vom Knipsen, sondern tatsächlich vom Fotografieren sprechen können.
Stichworte zum Inhalt
Kreative Belichtungsprogramme
Programmautomatik (P)
Blendenautomatik mit Zeitvorwahl (TV)
Zeitautomatik mit Blendenvorwahl (AV)
Schärfenfentiefenautomatik (A-DEP)
Manuelle Belichtungssteuerung (M)
Programmautomatik (P)
Die darf auf keiner EOS fehlen. Die Programmautomatik gibt die Belichtungswerte vor. Der Anwender kann aber noch die Werte sozusagen im Doppelpack verschieben (Shiften), um andere Zeit- oder andere Blendewerte zu erhalten. Dabei verändert sich der Belichtungswert in seiner Gesamtheit nicht. Drücken Sie einfach den Auslöser halb herunter und drehen Sie gleichzeitig am Einstellrad der EOS. Die Programmautomatik erlaubt außerdem die Einflussnahme auf die Belichtungsmessmethode und den ISO-Wert.
Blendenautomatik mit Zeitvorwahl (TV)
Um Bewegungen im Bild einzufrieren oder sichtbar zu machen, benötigen Sie bestimmte Belichtungszeiten. Im Kreativprogramm TV bestimmen Sie die Zeit und die EOS sucht die passende Blende aus. Kurze Belichtungszeiten reduzieren die Gefahr des Verwackelns und frieren Bewegungen ein, lange Belichtungen lassen Zeit für Kreativtechniken, wie Wischen, Reißen oder Zoomen, die Bewegung im Bild sichtbar machen. Mehr dazu im Praxisteil Sport und Action.
Zeitautomatik mit Blendenvorwahl (AV)
Wollen Sie die Kontrolle über die Schärfeverteilung im Bild? Bitteschön – das AV-Programm macht’s möglich. Sie wählen die Blende (kleine Blende beispielsweise 22 für ausgedehnte Schärfe oder Blende 2,8 für einen geringen Schärfebereich) und die Kamera sucht die passende Zeit. Der Schärfeverlauf lässt sich mittels Abblendtaste bereits vor der Aufnahme überprüfen.
Hinweis
TV steht für Time Value Priority (Zeitvorwahl), während Aperture Value Priority (Blendenvorwahl) mit AV abgekürzt wird.
Schärfentiefenautomatik (A-DEP)
Die Schärfentiefenautomatik (Auto Depth of Field) berechnet automatisch die notwendige Blende für einen zwischen zwei Punkten gelegenen Schärfebereich. Der Anwender braucht sich also keine Gedanken um die Blende zu machen, er legt lediglich die beiden Punkte im Motiv fest, zwischen denen die Schärfe liegen soll. Die geschieht mit Hilfe der AF-Messfelder. Die entsprechenden Motivbereiche müssen sich also im Sucher und in der Nähe eines AF-Messfeldes befinden. Die Schärfentiefenautomatik funktioniert aus diesem Grund auch nur bei eingeschaltetem Autofokus. Der Anwender legt also einen Nah- und einen Fernpunkt mit Hilfe der AF-Messfelder fest. Die Kamera ermittelt die Blende. Wenn die gewünschte Schärfentiefe aus technischer Sicht nicht zu realisieren ist, blinkt die Blendenanzeige.
Manuelle Belichtungssteuerung (M)
Selbst ist der Mann – beziehungsweise der Fotograf. Die vollständige Kontrolle über Zeit und Blende und damit die Lizenz zum kreativen Arbeiten jenseits »korrekter« oder »falscher« Belichtungswerte erhält der Anwender mit der manuellen Belichtungssteuerung. Gezieltes Unter- oder Überbelichten (High-Key/Low-Key) ist ebenso möglich wie das korrekte Belichten nach Messwerten, die auf einer umfunktionierten Belichtungskorrekturskala im Sucher angezeigt werden. Die Nullstellung ist für eine korrekte Belichtung zu wählen. Eine Anzeige im Plus- oder Minusbereich deuten auf eine Unter- oder Überbelichtung von bis zu +/-2 EV hin. Blinkt die Anzeige, ist die Abweichung von der richtigen Belichtung größer als +/-2 EV. Die Verschlusszeit wird mit dem vorderen Einstellrad, die Blende in der Regel mit dem Daumenrad (falls vorhanden) ausgewählt.
Wird im Studio mit professionellem Blitzequipment gearbeitet, ist die manuelle Belichtungssteuerung die einzige Möglichkeit, die Kamera korrekt einzustellen. Das externe Blitzlicht muss von einem separaten Blitzbelichtungsmesser ausgemessen und die Werte manuell in der Kamera eingestellt werden.